Elektroauto richtig versichern – das ist zu beachten
Elektroautos sind genau wie andere Autos auch ein Kraftfahrzeug und unterliegen der Versicherungspflicht. Halter von Elektroautos brauchen zwingend eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Der Abschluss einer Voll- oder Teilkaskoversicherung ist optional. Die meisten Versicherer haben keinen eigenen Tarif für Elektrofahrzeuge. Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich, wie bei den Verbrennern auch, nach der Leistung des Fahrzeugs und weiteren Faktoren, wie Regionalklasse und Typklasse. Teilweise geben die Versicherer freiwillig einen Ökorabatt. Daher lohnt es sich, die verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen. Doch worauf ist besonders zu achten, beim Abschluss einer Elektroautoversicherung?
Kfz-Haftpflichtversicherung ist unumgänglich
Alle Kraftfahrzeuge auf deutschen und österreichischen Straßen brauchen für die Zulassung eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Neben dem Haftpflichtschutz bieten die Versicherer noch weitergehenden Versicherungsschutz an. Wenn ein Auto noch nicht älter als fünf Jahre ist, lohnt sich eine Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung. Zum Basis-Versicherungsschutz aus der Haftpflichtversicherung, bieten diese beiden Tarifarten weitergehenden Versicherungsschutz.
- Die Haftpflichtversicherung beinhaltet die Abdeckung von Schäden an Personen oder Sachen, die ein Fahrer mit seinem eigenen Auto verursacht hat. Schäden am eigenen Fahrzeug sind nicht versichert.
- Die Teilkaskoversicherung ist freiwillig und übernimmt Schäden am eigenen Fahrzeug, die nicht selbst verschuldet sind, beispielsweise durch einen Marderbiss, einen Wildunfall oder Hagelschlag. Auch die Reparaturkosten für Folgeschäden sind dabei mitversichert. Bei Diebstahl erstattet sie den Kaufpreis.
- Die Vollkaskoversicherung ist ebenfalls freiwillig. Sie geht noch weit über den Schutz der Teilkaskoversicherung hinaus. Sie deckt auch Unfallschäden ab, die durch einen selbstverursachten Unfall am eigenen Fahrzeug entstanden sind, und zahlt bei Schäden durch Vandalismus oder nach einem Unfall mit Fahrerflucht, wenn der Unfallgegner nicht ermittelbar ist.
Gibt es spezielle Elektroautoversicherungen?
Die Elektroautoversicherung ist etwas anders gestaltet als normale Kfz-Versicherungen. Viele Versicherer geben beispielsweise einen besonderen Rabatt für den alternativen Antrieb, sodass Kunden nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern auch sehr günstig fahren. Gegenüber einer herkömmlichen Versicherung gibt es bei der E-Autoversicherung eine Besonderheit: Die Batterie lässt sich damit besonders versichern. Sie ist das Herzstück des Autos und wenn sie kaputt geht, kann sie große Probleme und hohe Kosten verursachen.
Welche Leistungen sollte die E-Autoversicherung unbedingt beinhalten?
Bei Kurzschluss-Schäden oder Folgeschäden nach einem Marderbiss gab es bei den meisten Versicherern bis zu maximal 5000 Euro als Schadenersatz. Doch bei einem Hybrid- oder Elektrofahrzeug sind die Kosten in diesen Fällen wesentlich höher. Deshalb haben viele Versicherer an dieser Stelle nachgebessert und bieten jetzt Höchstsummen von 10.000 Euro oder mehr an. Bei manchen Versicherern liegt die Höchstsumme bei Kurzschlussschäden jetzt sogar bei 20.000 Euro. Zudem deckt eine gute Versicherung auch Überspannungsschäden, die ein Blitzschlag verursachen kann, ab. Ebenso ist es bei vielen Anbietern möglich, die Wallbox zuhause und das Ladekabel gegen Diebstahl und Beschädigung zu versichern. Bei einigen Versicherern sind diese Leistungen bereits in die Kaskoversicherung integriert, andere bieten dafür Zusatzbausteine an. Das ist an sich gar nicht wichtig. Was am Ende zählt, sind die Gesamtkosten für den Versicherungsschutz.
Die Batterie extra versichern
Versicherungsexperten empfehlen eine Extra-Versicherung, die das Herzstück des Fahrzeugs – die Batterie –, schützt. Für Elektroautos gibt es einen speziellen Schutzbrief, in dem das Abschleppen enthalten ist, wenn die Batterie leer ist. Das ist vor allem im Winter ein wichtiger Aspekt. Die Kasko-Versicherungen decken eine leergefahrene Batterie nicht ab. Das Abschleppen kann teuer werden.
Wie berechnet sich die Prämie für die Versicherung eines Elektroautos?
In den Preis fließen ganz allgemeine Kriterien ein, wie bei einer herkömmlichen Kfz-Versicherung auch. Zu den Faktoren gehören Typklasse des Fahrzeugs, Regionalklasse, Schadenfreiheitsstufe des Fahrzeughalters, jährliche Kilometerleistung, eventuell vereinbarte Selbstbeteiligung, Fahrerkreis, Alter der Fahrer. Das sind zunächst die gleichen Faktoren, die die Versicherung für das Elektroauto nicht zwingend teurer sein muss als für einen vergleichbaren Verbrenner. Teilweise sind die Tarife sogar günstiger. Grund dafür ist die Typklasseneinstufung. Bei den Typklassen geht es darum, welche Fahrzeugmodelle wie viel Schäden verursachen. Modelle, die weniger in Schäden verwickelt sind, bekommen eine niedrigere Einstufung und sind in der Versicherung am Ende günstiger als Modelle, die in einer höheren Typklasse eingestuft sind. Im Vergleich zu Benzinern mit ähnlicher Leistung kommen E-Autos meistens sehr gut weg.
Die Region ist ebenfalls wichtig
Bei der Regionalklasse kommt es darauf an, in welcher Region das Fahrzeug zugelassen ist, und wie viele gemeldete Schäden es bei den Versicherungen für diese Region gibt. Wer im ländlichen Raum lebt, kann mit einer niedrigeren Versicherungsprämie rechnen als jemand, der in der Großstadt sein Auto zugelassen hat.
Ist die Vollkaskoversicherung für das Elektroauto teurer als für den Verbrenner?
Viele gehen davon aus, dass das Elektroauto in der Vollkaskoversicherung teurer ist als ein Diesel- oder Benzinfahrzeug. Doch dem ist in der Regel nicht so. Teilweise sind die Tarife sogar günstiger. Allerdings sollten Halter von Elektro-Fahrzeugen beim Abschluss der Vollkaskoversicherung für ihr neues Elektroauto bedenken, dass die Fahrzeuge zum einen einen höheren Neuwert haben, wenn es zum Totalschaden kommt, und zum anderen auch einen höheren Restwert nach fünf oder zehn Jahren. Daher ist es ratsam, die Laufzeit der Vollkaskoversicherung länger zu wählen und nicht auf die ersten zwei oder drei Jahre zu beschränken.
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Leider wird in den Ausführungen zur Berechnung nicht Bezug genommen, welche Leistungsdaten herangezogen werden bei Elektroautos! Nennleistung oder Dauerleistung? Da gibt es sehr unterschiedliche Meinungen bei den Versicherungen! Diese Werte sind aber sehr wichtig, da es erhebliche Preisunterschiede gibt!!