Wertverlust am Fahrzeug

Wertverlust am Fahrzeug: So bleibt er langfristig überschaubar

Niemand bekommt für ein gebrauchtes Fahrzeug den ursprünglichen Kaufwert beim Verkauf zurückerstattet. Denn sowohl als wenig gefahrener Garagenwagen als auch nach sechsstelligen Straßenkilometern ist er mindestens teilweise verschlissen. Es gibt allerdings Möglichkeiten, auch den Restwert sehr alter und sogar defekter Fahrzeuge auf Bestniveau zu halten oder zurückzubekommen.

 

Wertverlust nach baujahrbedingten Richtwerten

Schon Jahreswagen verlieren nach nur einem Jahr etwa 25 Prozent an Wert. Verkauft und nachgefragt werden sie häufig als Gebrauchte von Firmenflotten, als Dienstfahrzeuge der Hersteller selbst oder als Leasingrückläufer in gutem Wartungszustand. Zwischen dem zweiten und dritten Gebrauchsjahr steigert sich der Wertverlust lediglich um ca. acht Prozent. Ein zehn Jahre alter Gebrauchtwagen ist grundsätzlich nach statistischer Einschätzung von Kfz-Versicherern nur noch 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises wert.

 

Schadensbedingten Wertverlust begrenzen

Abgesehen von Unfallschäden, ist vor allem ein Motorschaden am Verbrenner und Elektrofahrzeugen ein häufiger Grund für Wertverluste. Dies kann je nach Schadensursache bis zum Totalverlust des Fahrzeugs führen. Mögliche Gründe sind ein gerissener Zahnriemen, zu niedriger Ölstand oder trockener Kühlwasserbehälter. Grundsätzlich kann jeder kaputte Fahrzeugmotor ersetzt werden. Je nach Modell und Besonderheiten ist es allerdings möglich, dass ein Austausch den Restwert des Fahrzeugs bei weitem übersteigt. Spezialisierte Ankäufer bieten als Alternative den Motorschaden Ankauf an.

 

Trends als Wertmaßstab für Fahrzeuge

Als gerade Dieselfahrzeuge stark nachgefragt waren, hatten entsprechende Neu- und Gebrauchtwagen einen attraktiven Marktwert. Mit der Dieselkrise 2015 verfiel dieser Wert schlagartig. Benziner erleben diese steile Abwärtskurve mit zunehmender Attraktivität von Elektrofahrzeugen. Doch auch hier gab es bereits Trendeinbrüche, als zum Beispiel die Subventionen gekürzt bzw. gänzlich eingestellt wurden. Ebenfalls spielt bei der Wertigkeit der Einfluss internationaler Konkurrenz und deren Preiskampf eine Rolle. In Zeiten attraktiver SUVs sind Kleinwagen weniger trendig, mit Ausnahme bestimmter, stark nachgefragter Modellreihen.

 

Gebrauchte für höheren Wert ordentlich inszenieren

Starken Wertverlust haben Fahrzeuge, in denen geraucht wird, oder in denen Haustiere nicht vom Fond des Fahrzeugs separiert werden. Hinzu kommen im Laufe der Zeit Lackschäden, fleckige Innenpolster oder abgeriebene Sitze. Solchen Gebrauchsspuren können Fahrzeughalter durch achtsamen Umgang mit ihrem Fahrzeug begegnen. Hilft alles nichts, empfiehlt sich vor einem Verkauf oder der Leasingrückgabe die vergleichsweise geringe Investition in eine Neulackierung und eine gründliche Fahrzeugaufbereitung. Denn Käufer begutachten für ihr Preisangebot neben dem technischen auch den optischen Zustand, somit ihren ersten, subjektiven Eindruck.

 

Wertsteigerung bei Young- und Oldtimern

Manche Gebrauchtfahrzeuge sind Youngtimer, weil sie im aktuellen Markttrend Kultstatus besitzen. Es ist bei ihnen zu erwarten, dass sie nach 20 oder 30 Jahren bei guter Wartung noch fahrtüchtig sind. Allerdings liegt hier meistens eine technologische Grenze zum Oldtimer. Damit ein Oldtimer wieder zulassungsfähig wird, muss er zunächst restauriert werden. Durch diese finanzielle Mühe kann sein Wert – gemäß dem Retrotrend – plötzlich weit über dem einstigen Neuwert liegen. Manchmal lohnt es sich daher, vorübergehende Wertverluste zu akzeptieren.

 

Fazit: Fahrzeuge müssen über die gesamte Nutzungsdauer gut gepflegt und gewartet werden, um den unvermeidlichen Wertverlust gering zu halten. Ob sich bei erheblichen Mängeln ein Verkauf noch rentiert, hängt vom Restwert und nötigen Reparaturkosten ab. Im Zweifelsfall kann ein Verkauf an Experten einen Totalverlust abfedern.