Der VW Abgas Skandal – So geht’s weiter
Dieses Thema ist aktuell in aller Munde. Anfangs herabgespielt, ist es momentan nicht sicher ob der Konzern VW den Skandal in diesem Ausmaß überstehen wird.
Der Skandal
September 2015: Die US-Umweltschutzbehörde EPA veröffentlicht den Rechtsverstoß von Volkswagen, welcher mit manipulierter Software die Abgasüberprüfung derer Fahrzeuge umgeht. Die Software erkennt anhand Geschwindigkeit, der Motortemperatur, der Drehzahl und anderer Faktoren ob eine Prüfungssituation vorliegt und regelt die Abgase laut Vorschrift. Im normalen Fahrbetrieb jedoch, wenn die Abgasregelung automatisch deaktiviert wird, werden die Grenzwerte für Stickoxide um das bis zu 40-fache überschritten.
Diese gesetzeswidrige Täuschung kann unter keinen Umständen als technisches Fehlverhalten, vielmehr als arglistiger Betrug gewertet werden.
Strafe muss sein
Als Folge des Verfahrens in den USA könnten dem Unternehmen Höchststrafen von bis zu 25 Milliarden US-Dollar blühen. Damit nicht genug, sind Privatpersonen in den Staaten berechtigt auch noch Einzeln zu klagen. Dies dürfte ein Vielfaches der oben genannten Summe entsprechen.
Abzuwarten bleibt, wieviel die Schadensersatzanforderungen in den restlichen Ländern (inkl. EU) ausmachen wird. Davon abgesehen wie hoch die Geldbußen angesetzt werden, sind das nur Strafen für den Betrug. Die Manipulation an den insgesamt mindestens 14 Millionen Fahrzeugen (Stand 29.09.2015 – es werden sicher noch etliche mehr) ist damit noch nicht behoben.
Der Verkauf dieser Dieselfahrzeuge wurde ab sofort eingestellt. In den USA darf aktuell kein einziges Fahrzeug unter dem Namen VW, Audi, Seat und Skoda den Verkaufsraum verlassen.
Finanzen
Die VW Aktie ist seit Aufkommen des Skandals um 35% an der Börse gefallen, was etwa einem Wert von 27 Milliarden Euro entspricht. Ein Ende ist allerdings noch nicht in Sicht, da es täglich neue Enthüllungen betreffend Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und Motoren in die Medien schaffen. Diverse Anleger nutzen aktuell diese Entwicklung um sich verhältnismäßig günstig in den Konzern weiter einzukaufen. Dazu werden vor allem Aktien aus Privathand verwendet.
Wer ist betroffen
Folgende Fahrzeuge sind aktuell betroffen:
- Audi A3 8P (Modelljahr 2010–2013)
- Audi A3 8V (Modelljahr 2012–2015)
- VW Beetle (Modelljahr 2013–2015)
- VW Beetle Cabriolet (Modelljahr 2013–2015)
- VW Golf VI (Modelljahr 2010–2012)
- VW Golf VII (Modelljahr 2012–2015)
- VW Golf Sportwagen (Modelljahr 2015)
- VW Jetta V (Modelljahr 2009–2010)
- VW Jetta VI (Modelljahr 2010–2015)
- VW Jetta Sportwagen (Modelljahr 2009–2014)
- VW Passat (NMS) (Modelljahr 2012–2015)
Wie geht’s weiter
Das der DAX, der Euro und auch andere deutsche Autohersteller massive Einbußen vernehmen müssen, ist kein Geheimnis. Grundsätzlich hat es dem Ansehen der Dieselfahrzeuge, welche in den USA ohnehin etwas verpönt sind, sehr geschadet.
Abzuwarten bleibt, ob der VW Konzern so wie wir ihn kennen diesen Skandal übersteht. Je nachdem wie die privaten Schadensersatzansprüche in den USA verlaufen, und ob der Hersteller die Fahrzeuge mittels Softwareupdate umrüsten kann (wenn es so einfach wäre, hätte VW das in den letzten 5 Jahren gemacht), ist die Zukunft und das Überleben des Konzerns VW ungewiss.